Martenstein und Unübliche Glückwünsche

Geschrieben von Dr. Mathias Ehrlich am in Tagesgeschäft, Uncategorized

Liebe Tierfreunde, Leserinnen und Leser,

MISTELN, STECHPALMEN & CO

Das Haus mit Mistelzweigen, Stechpalmen und Efeuranken zu dekorieren ist ein uralter Brauch aus vorchristlicher Zeit. Der Weihnachtsbaum ist im Vergleich dazu ein Newcomer: Im 18. Jh gewann er in Deutscland an Popularität. Nach England kam er erst im 19. jh. durch Prinz Albert, den deutschen ehemann queen victorias. Die Symbolik hinter den Bräuchen ist vergleichbar – das satte Grün soll uns daran erinnern, dass sich die Natur nach dem langen Winter wieder regenerieren wird. Außerdem sollen Stechpalmen Vergiftungen entgegen wirken und Warzen vertreiben. Wfeu markiert Grenzen und soll Gebäude schützen. Und immergrüne Zweige, die im Winter Früchte tragen, symbolisieren Fruchtbarkeit – das gilt besonders für die Mistel. Sie wächst auf Bäümen und im Winter springen die grünen Büschel zwischen den kahlen Ästen besonders ins Auge. Im Haus hängen Sie zumeist über Türöffnungen und wer darunter steht, wird geküsst.

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GLÜCKWÜNSCHE

ein frohes Fest wünschen das gesamte Team der Tierarztpraxis, der Tierpension als natürlich auch meine Wenigkeit  Ihnen, Ihren Familien und tierischen Begleitern!

Bis zum nächsten Jahr, rutschen Sie gut rüber!

Dr. Mathias Ehrlich und Team

 

 

KOLUMNE

von Harald Martenstein

Wenn Sie nicht immer die Zeit haben, die „Zeit“ zu lesen, jetzt aber

müßig an den Festtagen auf dem Canapée liegen dürfen, und Intelligentes

wie Lustiges zum Thema Lebenserwartung zu lesen wünschen, empfehlen wir die tiermedizinisch relevante Kolumne von Harald Martenstein als angewandte Fachlektüre. Martenstein „Gib der Maus einen Käfig, und sie wird uralt“

Harald Martenstein über die Lebenserwartung von Tieren und Menschen.  Ich informiere mich auch regelmäßig über die wissenschaftlichen Studien zur menschlichen Lebenserwartung. Manche Versuchsreihen werden allerdings ersatzweise mit Fadenwürmern oder Mäusen durchgeführt. Mäuse, die in Käfigen gehalten werden, leben zum Beispiel deutlich länger als frei laufende Exemplare. Wenig Stress, viel Fürsorge. Gib der Maus wenig Spielraum für riskante eigene Entscheidungen, gib ihr einen Käfig, und die Maus wird uralt. Genau dieses Rezept wird inzwischen auch bei uns Menschen angewendet.  Was mich betrifft: Das National Cancer Institute hat in Amerika eine Langzeitstudie mit 650.000 Teilnehmern durchgeführt. Dabei ist herausgekommen, dass Menschen 4,5 Jahre länger leben als der Durchschnitt, wenn sie sich wöchentlich mindestens 7,5 Stunden bewegen. Es muss nicht Sport sein, Treppensteigen genügt. Wenn ich Fitnessstudio, Treppensteigen und Gassigehen mit dem Hund zusammenrechne, schaffe ich locker 7,5 Stunden. Da ein Deutscher meines Jahrgangs angeblich mit 83 Jahren rechnen kann, müsste ich also auf 87,5 Jahre kommen. Nun verdiene ich allerdings ein bisschen überdurchschnittlich. Laut Sozio-oekonomischem Panel bringt ein überdurchschnittliches Einkommenzehn Lebensjahre. Darf man die zehn Einkommensjahre einfach zu den 4,5 Bewegungsjahren hinzuzählen? Vermutlich schon. Ein armer Mensch, der Treppen steigt, lebt ja auch bestimmt länger als ein Armer, der immer vor dem Fernseher herumhängt. Demnach wäre ich schon bei 97,5 Jahren. Ebenfalls zehn Jahre bringen Glück und Zufriedenheit. Die Mortalität durch Suizid liegt bei zufriedenen Menschen schon mal nahe null. Mir geht es recht gut, damit bin ich bei 107,5 Jahren. Wegen des Rauchens muss ich mir sieben Jahre abziehen, aber das Endergebnis von 100,5 finde ich okay. Das kann man sich gar nicht oft genug klarmachen: Ein positives Lebensgefühl bringt an Jahren mehr, als Rauchen schadet. Ein Raucher, der sich pausenlos Vorwürfe macht und unter seiner Schwäche leidet wie ein Tier, stirbt 17 Jahre früher. Ein glücklicher Raucher dagegen lebt drei Jahre länger als ein unglücklicher Nichtraucher. Wenn demnächst auf den Zigarettenpackungen abschreckende Horrorbilder gezeigt werden, wird es mehr unglückliche Raucher geben, deshalb werden viele Menschen sterben. Daran ist nur die Regierung schuld. Wenn die Regierung ihre Bürger zu langem Leben zwingen möchte, gibt es außerdem eine bessere Methode. Die größte und längste Studie zur Lebenszeit wurde in Korea durchgeführt, an den Bewohnern des Kaiserpalastes. Da gibt es alle Daten der Jahre von 1392 bis 1910. Die Palastbewohner lebten alle ähnlich und aßen genau das Gleiche. Die Eunuchen des Kaisers wurden 14 Jahre älter als alle anderen. Es klingt für manche vielleicht ein bisschen unangenehm, aber die Entfernung der Hoden ist wirklich die nachweislich beste und bewährteste Methode, um Männern zu einem langen Leben zu verhelfen. Testosteron ist ein Teufelszeug, schlimmer als Nikotin oder Zucker. Im Tierheim macht man es ja auch, unser Hund kommt gut damit klar. Ob Frauen ohne Östrogen auch älter werden, weiß ich leider nicht.

Uralte Eunuchen – da würde im Moment fast jeder sagen, es ist ein Eingriff in die Menschenrechte. Langes Leben, na gut, aber letztlich sollte ein Mensch selber entscheiden, ob er ein Dasein als 110-jähriger Eunuch erstrebenswert findet. Wir hängen deshalb auch keine Warnfotos mit goldkettchenbehängten Gangster-Rappern als Testosteronwarnung in den

Geburtskliniken aus. Noch nicht!

Alle Kolumnen von Harald Martenstein aus dem ZEITmagazin zum Nachlesen

<http://www.zeit.de/themen/serie/index?q=martenstein>

 


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Dr. Mathias Ehrlich

Dr. Mathias Ehrlich, geboren 1969 in Dresden. Studium in Berlin bis 1996. Tierarzt in Dresden-Langebrück seit 1996. Promotion 2010 in Leipzig.

Kommentare (1)

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    HAGEDISE

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    IN DER HEILIGEN NACHT…

    …Mitten in dieser Heiligen Nacht möchte ich Ihnen allen auch einen so lieben wie sehr sehr herzlichen Gruß senden. Dem von Herrn Dr. Ehrlich oben Gesagten mag ich mich gerne, aus vollem Herzen und in beinahe allem anschließen.
    Jedoch kann ich mich wie immer nicht einer kleinen Anmerkung enthalten. Und diese bezieht sich darauf, daß zwar die meisten der von Herrn Dr. Ehrlich erwähnten floral-floristischen Gegebenheiten vermeintlich vorchristlicher Hausverzierungsgebräuche gewißlich nicht der symbolisch-metaphorisch-mythologischen…, wie auch sonstigen… Grundlagen, Hintergründe und Beziehungen entbehren (wovon mir der Verweis auf das britische Königshaus als der wahrhaft köstlichste der letzten Tage und Wochen erscheint… aber das bleibt bitte unter uns!), sondern, daß sie schlichtweg GIFTIG SIND für unsere lieben pelzigen Hausgenossen… Kätzchen wie Hunde!!! Bitte, so sehr ich selbst Efeu, Ilex und Mistel liebe – aber —– halten Sie das alles bitte bitte von Ihren Haustieren fern! Desgleichen Alpenrose, Alpenveilchen, Aronstab, Azalee, Bilsenkraut, Buchsbaum, Christrose, Christusdorn, Dieffenbachia, Eibe, Eisenhut, Efeu!, Fingerhut, Geranien, Goldlack, Goldregen, Hahnenfuß, Herbstzeitlose, Himmelsschlüssel, Ilex!, Kaiserkrone, Knopfblume, Kornrade, Küchenschelle, Lebensbaum, Maiglöckchen, Echte Meerzwiebel, Misteln… ja klar!, Narzissen, Osterglocken, Oleander, Rittersporn, Schierling, Trollblume, Tulpen, Weihnachtsstern, Wolfsmilch aller Art. Das ist alles fürchterlich unbekömmlich für die vielgeliebten kleinen Kerle… insbesondere dann, wenn sie, wie derzeit, wenig Ausgang, dafür umso mehr Gelegenheit zu… naja,… nicht sehr „artgerechter Nahrungsaufnahme“ haben… tja, die Feiertage haben’s halt so in sich. Es geht uns allen eben ja… leider leider… genauso… Also, kurzgefaßt: achten Sie bitte schlicht und einfach darauf, Ihre floral-floristischen Herrlichkeiten so anzubringen, daß Ihre geliebten Haustiere daran und davon keinerlei Schaden nehmen können. Und, bitte!, schauen Sie lieber, daß das von Ihnen -womöglich- Beabsichtigte auch wirklich die „Richtigen“ trifft… bzw. erwischt… erreicht… wie auch immer…………

    …das wünscht,
    und grüßt von Herzen…
    und mit den allerbesten Wünschen…
    für so heitere wie besinnliche wie rundum erholsame Feiertage…
    und eine gute, glückliche und in allem wahrhaft gelingende Zeit danach…

    herzlichst
    Ihre
    H.

    ***

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