Büroalltag
Wie der Tag beginnt…
Wenn jemand denkt, dass der Beruf des Tierarztes damit verbunden ist den ganzen Tag kuschelige Vierbeiner zu versorgen, kann ich dem heute rigoros widersprechen. Die zunehmende Bürokratie macht auch vor einer Tierarztpraxis nicht halt. Auch wenn viele Aufgaben an Steuerberater und Lohnbuchhaltung abgegeben, sind müssen trotzdem alle Unterlagen für diesen vorbereitet sein.
Am Ende des Monats wollen die Gehälter für alle Angestellten überwiesen werden, meine Tätigkeit im Bereich der Fleischbeschau und Lebensmittelüberwachung wird abgerechnet und die Bereitschaftsdienstpläne für die nächsten zwei Monate werden erstellt. Da ist auch schon der Dienstplan für Weihnachten und Silvester dabeiJ!! Recherchen zu einer unmenge interessanter Themen, welche ich gern an dieser Stelle veröffentlichen will nehmen doch auch einige Zeit in Anspruch – aber Hand und Fuß sollten die Aussagen schon haben. Die nächsten Tage werde ich eine Zusammenfassung zur Antibiotikalage fertigstellen – erschreckend – und wir als Tierärzte sind ein Teil davon. Ach ja, und ein ganz wichtiger, manchmal anstrengender aber meistens hoch interessanter Teil der Bürotätigkeit ist das Studium der ganzen neuen Fachzeitschriften, welche am Anfang eines jeden Monats den Briefkasten füllen. Es macht mich Stolz, wenn ich es geschafft habe bis zum Ende des Monats wenigstens in alle reingeschaut zu haben – alles zu lesen ist nahezu unmöglich. Ich möchte Dr. Eckart von Hirschhausen zitieren:
Früher war der Arzt gern ein „Doktor Allwissend“. Und wenn nicht, dann hatte er schicke Ausdrücke um dies zu vertuschen. Heute kommen die Patienten nicht nur voll-, sondern überinformiert in die Praxis und schmettern einem entgegen: „Herr Doktor, ich weiß schon, was ich habe: eine seltene Kombination von Schweinegrippe und Ebola!“ Kleiner Tip: Lassen sie dem Kollegen die Freude das selbst heraus zu finden. Der arme Arzt hat ja nicht die Zeit, den ganzen Tag nach neuesten Informationen und Studien zu IHRER Erkrankung zu schauen, denn er hat in der Regel noch andere Patienten zu sehen.
In diesem Sinne, oben Zitiertes gilt natürlich genauso für Tierärzte, widme ich mich nun meinen tierischen Patienten und wünsche allseits einen schönen Tag, Ihr Dr. Mathias Ehrlich.
Tags:Antibiotika, Patient, Tierarzt
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