Erkältungszeit im Herbst

Geschrieben von Dr. Mathias Ehrlich am in Erkältung, Grippe, Hunde, Katzen, Krankheiten, Tagesgeschäft, Vogelgrippe

Seit ein paar Tagen drängen sich im Wartezimmer wieder Patienten und Besitzer. Überall hört man es schniefen und husten, niesen und prusten. Dabei sind Tiere und Menschen wohl gleichermaßen betroffen. Es sieht ganz so aus als hätte die Erkältungszeit wieder begonnen.
Und aus ganz aktuellem Anlass können wir das sogar wieder bei unseren gefiederten Freunden in der Natur beobachten, bei welchen ganz „plötzlich“ wieder die Vogelgrippe H5N8 festgestellt wird. Und, ach welch Ärger – alles Hausgeflügel darf wieder im sicheren Stall verschwinden. Na zum Schutz vor Wildvogelkontakt ist es sicher sehr gut.
Jedenfalls unsere pelzigen Patienten, wie Hunde und Katzen sind wahrscheinlich nicht vom Grippevirus befallen, sie schlagen sich mit mehr oder weniger banalem Husten und Schnupfen rum, was aber in den meisten Fällen doch behandlungswürdig ist.

Diese Husteninfekte treten saisonal zum Herbst und Frühjahr bei den Hunden verstärkt auf und sind meistens hochansteckend. Weil im Regelfall eine bakterielle Ursache zugrunde liegt, können sich auch die Besitzer anstecken und nicht nur andere Hunde.

Bei solchen Infekten gilt es, den Hund ruhig zu halten, Abstand zu anderen Hunden zu wahren, damit die Infektion nicht epidemieartig um sich greift, und den Hund mit Medikamenten zu behandeln.

Kranker Hund (copyright - javier brosch - Fotolia)

Kranker Hund (copyright – javier brosch – Fotolia)

Ganz schwer schnaufend steht die schwarze einjährige Schäferhündin Baghira im Behandlungsraum. der Besitzer schildert starke Unruhe, Baghira kann sich kaum hinlegen und ringt nach Luft. Das Thermometer zeigt beim Fiebermessen 40,7°C! Die Normaltemperatur leigt beim Hund zwischen 38,0 und 38,5°C. Beim Abhören lassen sich bei der Hündin stake Lungengeräusche feststellen. Das Atmen kratzt und schmerzt. Baghira hat eine beginnende Lungenentzündung und benötigt nun dringend Antibiotika und ganz viel Ruhe.

Besser geht es dagegen dem kleinen Spitzmix „Pauli“. Er hustet seit dem Wochenende. Es geht sogar schon soweit, dass er weißen Schleim „erbrochen“ hat. Paulis Lymphknoten sind geschwollen, ebenso die Mandeln. Zum Glück hat er kein Fieber. Ich kann dem kleinen Pauli mit einem pflanzlichen Hustensaft aus Thymian und Efeublätterextrakt gut weiterhelfen und schon bald wird es ihm wieder besser gehen.

Doch was kann ich als Tierhalter vorbeugend tun?

So hat es sich bewährt Hunde einmal jährlich gegen Zwingerhusten, eine Erkrankung ähnlich dem Keuchhusten des Menschen, zu impfen, für eine optimale Vitaminversorgung durch eine hochwertige, ausgewogene Fütterung zu sorgen und hunde und Katzen in regelmäßigen, dem Lebensstil angepassten Abständen zu entwurmen.

Herzliche Grüße, Ihr Dr. Mathias Ehrlich

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Dr. Mathias Ehrlich

Dr. Mathias Ehrlich, geboren 1969 in Dresden. Studium in Berlin bis 1996. Tierarzt in Dresden-Langebrück seit 1996. Promotion 2010 in Leipzig.

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